In Lauenburg wurden am 19. November 2021 die ersten Pläne für eine neue Elbquerung vorgestellt. Anfang der 50er Jahre gebaut, weist die heutige Brücke bei Lauenburg (B 209) inzwischen erhebliche Mängel auf. Daher soll sie in Zukunft nur noch von der Bahn und – im besten Fall – weiterhin von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen genutzt werden.
Die Verbindung über die Elbe ist sehr wichtig für den Verkehr (auch für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen), die Wirtschaft und den Tourismus in Lauenburg und der gesamten Region. Daher gilt es nun, die bestmögliche Lösung für einen Ersatzbau zu finden.
Noch ist das Verfahren ganz am Anfang. Schleswig-Holstein und Niedersachen gehen das Projekt gemeinsam an. In Lauenburg haben die Verkehrsminister der beiden Länder, Dr. Bernd Buchholz und Dr. Bernd Althusmann, die ersten Planungen und das weitere Vorgehen erläutert. Gerade werden verschiedene Verläufe für eine neue Überquerung geprüft, aber auch die Option eines Tunnels, oder ein Neubau an der heutigen Stelle.
Die geplanten Ortsumgehungen für Lauenburg müssen unbedingt in die Planungen einbezogen werden. Würde die Brücke beispielsweise nach Westen verlegt werden, könnte dies den Verkehr in Lauenburg entlasten. Das geht aber nur mit der Nord-Umgehung, die sich derzeit im so genannten „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans 2030 befindet.
Bis 2024 sollen die Vorplanungen und die Ermittlung der Vorzugsvariante abgeschlossen sein. Das jetzige Instandsetzungsprogramm soll hierfür das notwendige Zeitfenster schaffen.
Eine frühzeitige Einbindung der Bürger*innen halte ich bei Großprojekten wie diesem für wesentlich – Beteiligung schafft Akzeptanz und ermöglicht wertvollen Input. Das ließen auch die Beiträge aus dem Publikum erkennen: Der BUND Kreis Herzogtum Lauenburg verwies etwa darauf, den Deichschutz gleich mitzudenken. Zudem es gab Hinweise zu den Naturschutzgebieten (zum Teil Natura 2000 Gebiete zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten). Schnakenbeks Bürgermeister, Christian Pehmöller, informierte über einen dortigen Beschluss, der eine leichte Verschiebung einer der in Prüfung befindlichen Routen sinnvoll macht. All dies wolle man nun in die Planungen aufnehmen. Ich bin gespannt auf die nächste Runde, die dann auf der anderen Elbseite stattfinden soll.
Deutlich wurde an diesem Nachmittag auch: selbst Planung will geplant sein.
Auf der Homepage des Verkehrsministeriums Schleswig-Holstein finden sich die Präsentationsfolien und ein Videomitschnitt – Link.

Anika Pahlke und Dr. André Peylo, Stadtvertreter in Lauenburg und stellv. Vorsitzender im Bau- und Planungsausschuss